150er Kit für die kleine

  • Der 125er (und alle seine Derivate von 75-150ccm, sowie auch der 200ccm) kommen schon lange nicht mehr von Japan. Suzuki produziert die schon viele Jahre in Indien und China. Dort haben sie auch noch sehr viele Lizenzen vergeben, weswegen es inzwischen Hersteller wie Sand am Meer für diesen Motor gibt. Deswegen tauchen auch alle diese Teile im Netz auf - und alle sind Suzuki-Complient klassifiziert. Das bedeutet aber auch, das diese Firmen nicht einen Millimeter von den ursprünglichen Spezifikationen abweichen - die entwickeln nichts selber weiter.


    Nun, zur Philosphie von Suzuki hätte ein Baukastensystem für den DR-Motor gepasst. Die hatten einen für 75-150ccm,180-230ccm (fast baugleich dem 125er), den 250er von 200-300ccm und dann eben schon den 350er. Bin mir nicht so sicher obs denn nicht doch irgendwo größer auch gab - in Asien tauchen die verrücktesten Modelle auf.


    Die JE-Kolben sind keine Kolben von der Stange, sondern vom Spezialisten. Zudem hatte der alte 350er-Kolben sicher nicht die allerbeste Legierung und dementsprechend Materialreserven. Wäre dem nicht so, ist es nicht möglich einen größeren Kolben mit selben Gewicht herzustellen - man kann weder die Physik noch die Materialien überlisten......auch JE nicht.

  • Sehr spannende Diskussion ^^


    "Die Infos der China Nockenwelle sind nicht gerade detailliert, aber die reden von mehr Hub bis 165ccm kompatibel. Dazu mehr Leistung in mittleren und oberen Drehzahlen" ob dem so ist werden wir dann sehen.


    Ich bestelle sicherlich beide Kit's und bespreche das mit meinem Motorenbauer. Den Auslass auf zu polieren macht sicherlich sinn, und die Kurbelwelle zu wuchten sicherlich auch. Einfach als erster Gedanke.


    Ich halt euch auf dem Laufenden

  • Hallo Leute,

    ich wollte euch nur zur Info einmal mitteilen, dass ich die Kolben - Original 125 und China 150 ccm einmal auf der Briefwaage gewogen habe. Der 150 ccm-Kolben mit Bolzen wiegt 36,27 Gramm mehr. 13,20 g davon fallen alleine auf den etwas längeren Bolzen, der auch eine größere Wandstärke hat.

    Ich bin echt gespannt, ob das mit den Vibrationen dann noch gut geht.


    Michael L.

  • Ja, es geht. Ich habe den auch eingebaut. Es vibriert etwas mehr, aber das merkt man nach kurzer Zeit nicht mehr. Der Motor hälts bisher aus......

  • So, habe heute einmal probehalber den neuen Kolben montiert und Zylinder sowie ZK aufgesetzt. Wie ich befürchtet hatte stößt der Kolben mit seiner leichten Wölbung im OT an den absolut planen ZK. Ich habe dann den Brennraum etwas mit dem Dremel nachbearbeitet. Jetzt dürfte es passen. Ich habe weiter vorne im Fred gelesen, dass jemand das Problem mit 2 Fußdichtungen gelöst hat. Das habe ich noch als Plan B, falls es so nicht langt.

  • Nur zur Info für diejenigen, die es interessiert.

    Letzte Woche habe ich alles wieder zusammengebaut und eine kurze Proberunde gedreht. Bei dem Set war auch noch eine andere Nockenwelle dabei, die deutlich besser aussah wie die Originale. Die originale Nockenwelle hatte seltsamerweise leichte Riefen auf den Lagerzapfen. Die Lager im Kopf selbst waren noch einigermaßen okay. Die wurde natürlich auch eingebaut. Die Kiste sprang schon nach wenigen Umdrehungen an und lief gleich manierlich.

    Am Vergaser hatte ich übrigens nichts geändert. Es scheint alles dicht zu sein. Die Kleine läuft etwas kräftiger in den unteren und mittleren Drehzahlen. Es fährt sich jetzt deutlich entspannter. Vibrationen sind etwas mehr, aber noch nicht ungangenehm.

    Ich bin zufrieden, wenn es so bleibt.

  • Hast du die Möglichkeit die NW zu vermessen? Nockenhöhe, Flankenanstieg und Grade von Öffnung bis schließen?

    Ich habe nämlich so das Gefühl, das diese nicht anders ist als die bisher Verbaute. In Fernost, wo der Kit in die 125 auch reinkommt, wird nämlich in den 125ern eine andere NW verbaut als in unsere Van. Bei deinem Galeriebild kann ich das nicht eindeutig erkennen.

    Bitte mach auch Fotos von der original-NW - vor allem von den Lager und Nockenflächen.

  • Sorry, die Höhe der Nocken und Grundkreise wollte ich noch messen, habe ich aber dann doch vergessen. Den Rest kann ich mit meinen Mitteln nicht messen. Jetzt ist es halt schon verbaut. Beim Drüberschauen hatte ich aber auch das Gefühl, dass die Nocken gleich sind. Vielleicht sind die China-Nocken ein minimales bisschen fülliger, aber die Öffnungszeiten dürften nicht länger sein und der Hub auch nicht größer.RV125 Bigbore 4(39)_autoscaled.jpgRV125 Bigbore 4(40)_autoscaled.jpgRV125 Bigbore 4(41)_autoscaled.jpgRV125 Bigbore 4(34)_autoscaled.jpgRV125 Bigbore 4(35)_autoscaled.jpg

  • Ist sehr schwer zu erkennen, aber irgendwie sieht das aus, als würde die neue Nocke leicht nacheilen und scheint steilere Flanken zu haben. Kann aber auch eine optische Täuschung sein.

    Hast du die Lagerflächen der alten NW geputzt? Wenn ja, schauen die gar nicht gut aus. Ich sehe zwar beim Bild des Zylinderkopfs keine schlechten Lagerflächen (soweit man das sehen kann), aber wie siehts mit den oberen Schalen aus? Auf jeden Fall gefallen mir die Flächen auf der NW gar nicht. Wieviele KM hat die drauf?

  • Von der Haube wo die Oberen Schalen der Nockenwelle sind hat er ja ein Bild gesendet. Das sieht eigentlich gut aus. Schon eigenartig das die Nockenwelle so verratzt an den Lagerstellen aussieht und zumindest die Oberen Schalen nichts haben.

    Kommt mir fast so vor wie wenn da zu wenig Öl war oder ist.

  • Die kleine hat erst 14 000 km runter. Der Rest sieht noch aus wie aus dem Laden, also da wurde von den Vorbesitzern nichts manipuliert. Der Motor war davor noch nicht auf.RV125 Nockenwelle alt_autoscaled.jpg

    Für die Nockenwelle habe ich auch keine Erklärung. Wenn da aber der Öldruck gefehlt hätte wären die Lagerflächen aus Alu bestimmt vor dem gehärteten Stahl der Nockenwelle kaputt gegangen. Die Nocken sehen noch gut aus, sonst hätte ich auf fehlerhafte Härtung getippt. Wenn ich sie nicht selbst ausgebaut hätte, hätte ich gesagt, dass sie irgendwo feucht herumgelegen hat und verrostet war. Das Zeug ist ja zum Glück spottbillig, da mache ich mir jetzt mal keine Gedanken.

  • Das ist sehr seltsam. Das scheint tatsächlich dann ein Fertigungsproblem an der NW zu sein.

    Ich kenne die GS-Motoren (und nicht nur die) von Suzuki, sowie das Werk in Hamamatsu recht gut und auch die dortige Qualität. Sowas würde in Japan nie durch die Qualitätskontrolle kommen. Das scheint mir von einem Zulieferer am Festland zu kommen. Es ist ja nicht unbekannt, das Suzuki teilweise dort fertigen lässt - teilweise ganze Motoren oder auch gleich das ganze Moped (vor allem die kleineren und "billigeren" Modelle). Allerdings war ich bisher bei der VAN von einem höheren Qualitätsniveau ausgegangen - so "billig" ist sie ja nun auch nicht gerade.

    Einige hier waren auch im österr. Forum und wissen vielleicht noch, welches Problem ich mit dem unteren Pleuellager hatte. Am unteren Pleuelzapfen ist die Oberflächenhärteschicht an der Ölbohrung abgeplatzt (bei ca. 17000km), sodaß die KW getrennt werden musste und der Zapfen samt Lager und Pleuel erneuert werden musste. War ganz schöne Präzisionsarbeit, die wieder "Wuchtrichtig" zu verpressen. Ich bin damals von einem Einzelfall ausgegangen, aber jetzt bin ich mir bald nicht mehr sicher, wenn ich sowas sehe.....

  • Das ist leider kein Einzelfall. An meiner 12er Bandit waren die Nockenwellen auch nach viel zu kurzer Zeit eingelaufen, allerdings auf den Nocken und mit viel Pitting. Die Ersatznockenwellen Original von Suzuki hielten auch nicht lange. Danach hatte ich dann alte Gixxerwellen eingebaut welche bis heute noch einwandfrei halten. Die alte Bandit wird aber auch kaum noch gefahren. Ich weis aber auch von alten Bandits mit über 200 000 km ohne Defekte. Ist wohl auch eine Glücksache und natürlich auch eine Frage der Pflege.

  • Schade! Hab seit den 70ern Suzukis um die halbe Welt gefahren und immer gute Erfahrungen gemacht. Sehr schlecht, wenn jetzt anscheinend die Qualität der Profitgier geopfert wird - sowas geht nicht lange gut. Ich kenne leider die heutigen Verantwortlichen in Hamamtsu nicht mehr, aber zumindest bis Ende der 90er-Jahre wären solche Dinge bei den Japsen undenkbar gewesen - das hätte einen Tsunami in gewissen Abteilungen ausgelöst. Ehrlich gesagt, wundere ich mich sowieso schon seit einiger Zeit, warum Suzuki in den unteren Hubraumklassen (bis 500ccm) in EU oder USA so unterrepresentiert ist, obwohl sie am asiatischen Markt viele Modelle in dem Bereich haben......scheint wohl Gründe zu haben...!

  • Servus aus Österreich..


    habe mir letztes Jahr eine Van gegönnt und habe angefangen ein bisschen zu basteln.. (180er Vorderrad, Scheinwerfer usw)

    Habe diese ganze Thread jetzt gelesen, und habe ein paar Fragen Ja, es ist mir bewusst dass dieser Thread uralt ist. 8)

    Hat schon wer eine 150er Kit in ein Einspritzer Modell verbaut?
    Passt sich die Einspritzung automatisch an?
    Wäre das hier der richtiger Kit?

    https://www.scooter-attack.com…iate&utm_campaign=3229795

  • Was ist denn das für ein Link? Der switched immer sofort auf Youtube......


    Den im Bild kurz erkennbaren Zylinder kannst du ohne Anpassung nicht verwenden. Es fehlt die Bohrung für den Temperatursensor und ausserdem wird der Kolben zu hoch sein. Das könnte man mit mehreren oder dickeren Fußdichtung hinbekommen. Das hat, so ich mich richtig erinnere, schon einmal jemand gemacht.

    Die Einspritzung passt sich (in Grenzen) an. Damit musst du sowieso leben, da du an der Steuerung nichts ändern kannst. Wenn sie an ihre in der MAP definierten Parametergrenzen kommt, nützt auch ein PowerCommander nichts.

    Dennoch sollte die "Eigenanpassung" ausreichen um ein gutes Fahrverhalten und Leistung zu bekommen. Es wird vielleicht etwas in den ganz hohen Drehzahlen (~10000rpm) fehlen, aber soweit sollte man den Motor mit dem schwereren Kolben sowieso nicht dauerhaft "auswringen". Ausserdem muss sie sowieso länger übersetzt werden - sonst passt die ganze Getriebeabstimmung nicht zum höheren Drehmoment.

  • Was ist denn das für ein Link? Der switched immer sofort auf Youtube......


    Den im Bild kurz erkennbaren Zylinder kannst du ohne Anpassung nicht verwenden. Es fehlt die Bohrung für den Temperatursensor und ausserdem wird der Kolben zu hoch sein. Das könnte man mit mehreren oder dickeren Fußdichtung hinbekommen. Das hat, so ich mich richtig erinnere, schon einmal jemand gemacht.

    Die Einspritzung passt sich (in Grenzen) an. Damit musst du sowieso leben, da du an der Steuerung nichts ändern kannst. Wenn sie an ihre in der MAP definierten Parametergrenzen kommt, nützt auch ein PowerCommander nichts.

    Dennoch sollte die "Eigenanpassung" ausreichen um ein gutes Fahrverhalten und Leistung zu bekommen. Es wird vielleicht etwas in den ganz hohen Drehzahlen (~10000rpm) fehlen, aber soweit sollte man den Motor mit dem schwereren Kolben sowieso nicht dauerhaft "auswringen". Ausserdem muss sie sowieso länger übersetzt werden - sonst passt die ganze Getriebeabstimmung nicht zum höheren Drehmoment.

    Entschuldigung für die späte Rückmeldung, danke, damit kann ich etwas anfangen..