Restaurierung einer 1981er RV 90 und ein paar Fragen

  • suzuki-rv-forum.com/suite/index.php?attachment/4375/Hallo liebe Leute,

    ich habe im Dezember angefangen, meine gelb-weiße RV zu restaurieren. Die Ausgangsbasis war o.k. normalerweise hätte ich sie so fahren können, ich wollte aber unbedingt etwas zu tun haben über den Winter. Restaurieren macht ja auch Spass :P.

    Eigentlich wollte ich zuerst das ein-oder andere Teil auffrischen, zb waren die Motorseitendeckel und der Kettenschutz verrostet, die Rücklichtplatte pickelig aber irgendwie entwickelt sowas bei mir immer eine Eigendynamik. Nachdem ich nun schon einige Anbauteile bearbeitet habe, wird demnächst der Rahmen gepulvert.

    Ich hoffe, ich kann euch mit der ein- oder anderen Frage hier mal auf den Geist gehen...

    Die erste Frage ist bezüglich der Motor, Felgen und Kettenschutz-Farbe. Meine RV ist wohl schon mal teilweise mit der Spraydose lackiert worden.

    Hat der Kettenschutz im Original die gleiche Farbe, wie die Motordeckel? Ich habe mir hier Pulverlack Silbergrau Seidenglanz gekauft und die Deckel gestern gepulvert, was dem Originalfarbton schon sehr nahe kommt, aber der Kettenschutz erscheint auf Bildern etwas heller, oder? Genau wie der silberne Lufi?

    Sind die Felgen im Original eher hellsilber und glänzend, oder auch etwas matt?

    Sorry, mir fehlt der Vergleich und die Fotos im Netz geben nicht allzuviel her.

    Anbei mal Bilder, wie die Motordeckel nun aussehen.

    Befindet sich ursprünglich auf der Ritzelabdeckung irgendein Aufkleber innerhalb der rechteckigen Einprägung?

    Danke schon einmal für eure Antworten

    Gruß Guido

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    20180203_153626 (Medium).jpg

  • In die Vertiefung gehört der Aufkleber mit dem Schaltschema

    Gruß aus dem Münsterland


    Martin


    :125::125::50: und eine 90er

    "Die Mehr-Spaß-Maschine"(n) - Suzuki März 1978


    "Wenn du nicht reparieren kannst was kaputt ist wirst du verrückt" - Mad Max, Fury Road

  • Danke Martin.

    Bevor es ans Komplettzerlegen geht , habe mal ein paar Anbauteile aufgehübscht. Ich habe mir überlegt, bei der Masse von Lackteilen an Rahmen, Motor und die kompletten Felgen lohnt sich die Anschaffung einer Hobby-Pulverpistole, um die Teile selbst zu behandeln. An ein paar kleinen Teilen hab ich´s mal ausprobiert, klappt echt gut. Mit der neuen Feder für den Seitenständer , gekauft beim Suzuki Händler, funktionierte es leider nicht so. Zuerst musste ich die Ösen andersherum biegen, leider klappt er nun aber nicht ein, wenn man die Kiste in die Vertikale aufrichtet. Vorher war eine "Feder-in-der-Feder" dran , damit wars ok.

    Ist die Feder so korrekt, wie auf dem Bild?

    Da ich es glänzend mag, habe ich mir das Bremsgestänge und alle Fußrasten aus VA nachgebaut und poliert.

    Jetzt wird der Rahmen gestrippt und zu einen Fachbetrieb zum pulvern gebracht. Passt leider nicht in den Backofen.

    Danke übrigens für die Tipps zur Entfernung des Typenschildes hier im Forum, hätte sonst wahrscheinlich die Niete zerstört..


    20180203_170142 (Medium).jpg

    20180120_183923 (Medium).jpg

  • Bei der Feder scheint es sich nur um die innere oder eine falsche Feder zu handeln. Die Doppelfeder (oder eine Zweite) ist vorgeschrieben, das selbständige Einklappen des Seitenständers ebenfalls.

    Kann es sein, dass das aufgrund der verdrehten Ösen nicht funktioniert.


    Ob Du Dir mit dem Selbstbau der Bremsstange aus VA einen Gefallen getan hast wirst Du spätestens bei der ersten (Not-) Vollbremsung wissen.

    Ich bin zwar kein Werkstoffkundler aber bei höher belasteten Schrauben wird stets darauf hingewiesen diese nicht durch VA-Schrauben zu ersetzen, da sie zu spröde sind, besondes den abgewinkelten Bereich am Bremshebel halte ich für kritisch.

    (Bedenkenträgermodus aus!)
    Sieht aber chic aus.


    Ich habe mir für ca. 20€ neue (original Suzuki) Bremsstangen aus dem Netz gefischt, die tauchen alle Nase lang mal wieder auf.

    Alternativ kann man die Teile auch neu verzinken!
    ... oder Hoffie nach einer Neuen fragen, alternativ renovierte bei Harald bestellen...


    Hast Du mal einen (oder zwei) Links zum "Selbstpulvern"?


    Falls Du (Klein-) Teile übig hast welche für Dich nicht mehr schön genug sind (Feder, Gestänge, Schrauben, Muttern, etc) bitte nicht entsorgen, ich melde da mal Intresse an.

    Gruß aus dem Münsterland


    Martin


    :125::125::50: und eine 90er

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  • Hallo Martin,

    der folgende Link hat mich aufs Pulverbeschichten gebracht , der Mann übertreibt nicht, ist wirklich nicht schwierig

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    Das Gerät gibts bei Ebay, kostete mit 5 Leerflaschen etwa 180€.

    https://www.ebay.de/itm/Pulver…bbc34d:g:Y1UAAOSwcB5ZJfF1

    Vorteil ist natürlich, wenn du die Möglichkeit zum selbst-sandstrahlen hast.

    Den Ofen gabs für 30€ in Ebaykleinanzeigen

    Wegen dem Edelstahl habe ich keine Bedenken, die Zugfestigkeit und evtl. Kaltverfestigung durch Biegung beim VA sind dem Originalsuzukibaustahl mindestens ebenbürtig.

    Die Motorschrauben und einige andere auch waren dermaßen vermurkst, dass sie nur noch Schrott sind. Die werden durch Torx-Linsekopf VA Schrauben ersetzt. Ich Weiss, VA bildet ein chemisches Element in Verbindung mit Alu, hatte da aber noch nie Probleme von wegen Festkorrodiert. Die Linsenkopfschrauben sehen "originaler" aus, als die im Netz erhältlichen Inbus.

    Wenn ich die Kiste völlig zerlegt habe, kommt ein Sack voller Schrauben und Scheiben zum elektrolytischen Verzinken.

    Gruß Guido

  • Also da sind meine Bedenken ganz klar ebenfalls auf der Seite von Martin, da Edelstahl mit seiner Zugfestigkeit um ca. 450Nm deutlich geringer ist als die von herkömmlichem Stahl.

    Ist halt nur die Frage, wie viel Nm bei einer Notbremsung am Gestänge auftreten können.

    Des Weiteren, nur um dich vor einer Dummheit zu bewahren:

    Bitte keine Edelstahlschrauben am Motorblock verwenden, da Edelstahl und Alu sich nicht vertragen. Falls doch, dann ist hinterher von einem Gejammer abzusehen, dass die Schrauben gefressen haben und du jede einzelne aufbohren musst oder dein Block hinüber ist... :saint:

    Einmal editiert, zuletzt von Sven75 ()

  • Hallo Sven,

    das ist ja, was ich meine: bestenfalls ist das Originalgestänge aus ST 37 mit 370N/mm2 Zugfestigkeit. Wären bei 5mm Durchmesser rund 720Kg. Bei Edelstahl deiner Quelle zufolge 840 Kg. Bevor das reisst, verabschiedet sich der Hebel hinten an der Trommel aus doppellagigem Blech Keine Sorge, bin vom Fach und kann das verantworten.

    Gruß Guido

  • Ich weiss nicht was für einen Edelstahl du da verwendet hast, bei dem mir bekannten Edelstahl ist es genau anders herum, Edelstahl hat für gewöhnlich eine geringere Zugfestigkeit... :/

    Diese ist, wie schon erwähnt ca. 450Nm geringer.

  • Ich bezweifle das ihr auf diese Stange irgendwie 500Kg Zugkraft drauf bekommt! Dazu müsste ein 100Kg schwerer Typ mit einem Bein auf dem Bremspedal stehen.... eher unwahrscheinlich...


    grüßle

    holgi

  • Alles nur theoretische Werte...


    Fakt ist:

    Edelstahl hat eine geringere Zugfestigkeit und durch die "kalte Umformung" nimmt die Zugfestigkeit nochmals ab, dies lässt sich definitiv nicht weg diskutieren, das sind einfach materielle Eigenschaften.


    Daher die Bedenken, denn theoretisch kann man alles berechnen und in der Praxis sieht es dann anders aus... ggf könnte dann die Stange bei einer Belastung von 20kg abreissen.


    Nur mal so am Rande bemerkt. ;)

  • Sooo, das Mopped is nun komplett zerlegt, Morgen geht der Rahmen zum pulvern.

    Beim zerlegen des Lenkkopfes sind mehrere Kugeln "abgetaucht", wie es aussieht waren die aber eh nicht komplett und mit Kupferpaste eingeschmiert.

    Neue Lager muüssen also her

    Zwei Dinge sind mir nicht ganz klar: Wozu ist der Blechwinkel gut (roter Kreis im Bild) ?

    Dann ist da noch die Spule, die über dem Motor sitzt, in Auflösung begriffen, zumindest die Isolierung. Würdet ihr die erneuern oder funktioniert das so weiterhin ?

    Elektrik ist nicht so mein Ding.....

    suzuki-rv-forum.com/suite/index.php?attachment/4415/

    suzuki-rv-forum.com/suite/index.php?attachment/4416/suzuki-rv-forum.com/suite/index.php?attachment/4417/

  • Das mit den Bildern funktioniert so nicht, lade sie doch bitte noch mal hoch.


    Einfach unten auf "Dateianhänge"gehen, dort "Hochladen" auswählen, die Bilder einfügen und dann"Vorschau Einfügen" wählen.



    Das sollte dann so aussehen, das Bild läst sich dann durch Anklicken in Originalgröße bringen



    suzuki-rv-forum.com/suite/index.php?attachment/4419/

    Gruß aus dem Münsterland


    Martin


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    Einmal editiert, zuletzt von CotterPin ()

  • Bei den Lenkkopflager sind laut ET-Liste zwei unterschiedliche Kugeln verbaut.

    Im oberen Lager sind es laut ET-Liste 22 Stück der kleineren Ausführung

    Das untere Lager beherbergt 18 Kugeln mit dem größeren Durchmesser


    Beim Einlegen wirst Du feststellen, dass die Lagerschalen damit nicht ganz gefüllt sind.

    Eingebaut werden die Lager folgender Maßen:

    Der Einfachheit halber würde ich die Gabel erst komplettieren wenn das Steuerkopflager mit den beiden Gabelbrücken am Rahmen montiert ist

    -zunächst die (äußeren) Lagerschalen im Rahmenkopf montieren

    - die innere Lagerschale auf der Rohr auf der untere Gabelbrücke montieren.

    - die 18 großen Kugeln mit möglichst zähen Fett (gern mit Feststoffanteii-->z.B: Graphitfett) im Innnring des unteren Lagers fixieren

    - die 22 kleinen Kugeln in der oberen Lagerschale im Rahmenkopf mit Fett fixieren

    - die inneren Lagerschale, die Staubschutzkappe und die Nutmutter bereitlegen (ab jetzt wären ein Helfer bequemer)

    - Rohr der unteren Gabelbrücke in den Rahmenkopf einführen, darauf achten das alle Kugeln an ihrem Platz bleiben

    - sobald das untere Lager zusammengefügt ist den Innenring des oberen Lagers austecken und möglichst fest eindrücken

    - Staubkappe aufstzen und Nutmutter handfest anziehen, (das finale Anziehen erfolgt erst nach der Montage der Federbeine)


    Als Esatz fürs Original gibt es bei Hoffi auch Kegelrollenlager, aber ich konnte nach der Montage keine Veränderung im Lenkverhalten feststellen. Seit dem bleibe ich bei den Originallagern wenn die Komponenten nicht zerschlissen sind


    Nachtrag:

    Die Komponenten der Lenkkopflager sind bei den 50er, 90er und 125er RV Varianten laut ET-Katalog identisch.

    Gruß aus dem Münsterland


    Martin


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    Einmal editiert, zuletzt von CotterPin ()

  • Ich sehe die Bilder jetzt auch!


    Dass Du die ersten auch siehst ist Klar, Dein Browser kann ja auf Deine Festplatte zugreifen.


    Die Spule ist der Lastwiederstand der die Energie der Lichtmaschinenspule "vernichtet" wenn sie nicht für den Hauptscheinwerfer gebraucht wird. Wer heutzutage stets (vorschriftsmäßig) mit Abblendlicht fährt benötigt ihn eigentlich nicht unbedingt.

    Je nach geplanten Einstz ist ein Austausch entbehrlich wenn der elektrische Widerstand noch gegeben ist.

    Falls geplant ist das Mopped auch bei Regen und dann auch noch ohne Licht zu fahren würde ich nach einem neuen Widerstand Ausschau halten. Das Teil wird im Zustand neu für ca 60€ angeboten.


    Ich würde mir das Geld sparen -elektrische Funktion vorausgesetzt- da ich üblicher Weise nicht (mehr) bei Regen fahre und eigentlich immer das Licht eingeschaltet habe.

    Gruß aus dem Münsterland


    Martin


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  • Wow, super ausführliche und schnelle Antwort, danke dir vielmals.


    Werde mal messen, wieviel Wiederstand die Spule bringt.


    Komisch, das mit den Bildern, weil, habe ich auch auf meinem anderen PC gesehen


    Gruß Guido