Zusammenhang Kette/ Schaltung

  • Hallo,

    ich habe eine Frage zum Zusammenhang von Kette und Schaltverhalten:

    Als ich meine RV 200 übernommen hatte, ging der 1. Gang schlecht rein, wenn ich z.B. an einer Ampel stand. Direkt nach dem Anlassen war es kein Problem.

    Im Laufe der Zeit leierte die Kette etwas aus, der erste Gang ging dann auch an Ampeln oder nach dem Anhalten besser rein.

    Nun habe ich die Kette ordnungsgemäß gespannt, der erste Gang lässt sich wieder bitten, man muss im Stand mit der Kupplung spielen, bis sich was tut. Wenn das Moped noch in Bewegung ist, geht es ganz gut, in den ersten Gang zu schalten.

    Die Kette hat sich außerdem etwas gelängt, der TÜV-Beamte (ja, sie hat ihre Plakette anstandslos bekommen 😊) meinte, ich solle mittelfristig einen neuen Kettensatz montieren.

    Nun zu meinen Fragen:

    Gibt es einen Zusammenhang zwischen straffer oder lockerer Kette und Schaltung?

    Und kann es sein, dass die Schaltung mit einer neuen und damit nicht gelängten Kette besser funktioniert?

    Danke für eure Erfahrungen!

    LG

    Elke

  • Hallo Elke!

    Ich glaube nicht, dass es da einen Zusammenhang gibt, es sei denn die Kupplung schleift immer ein wenig. Sonst sollte es eigentlich keinen Einfluss haben, da die Kette ja erst bei Kupplungsschluss die Zugkraft abbekommt.

    Sehr wohl wirst du eine locker gespannte Kette in engen Kurven bemerken. Um Ruckeln zu vermeiden wird darum mit der Hinterradbremse gebremst und gleichzeitig leicht Gas gegeben. Ist aber ein anderes Thema.

    Paul

  • Wenn die Kupplung richtig trennt sollte es da eigentlich keine Probleme geben.

    Aber es könnte evtl. sein, dass wenn die Kette straff gespannt ist ein ständiger Druck bzw. Zug auf der Getriebeausgangswelle ist. Somit hat die Schaltwalze oder das Zahnrad was den Ersten Gang verbinden soll zu wenig Spiel um einzurasten.

    Versuch mal wenn das Problem auftritt das Moped leicht nach vorne zu schieben. Wenn der Gang dann problemlos einrastet dann ist genau dies das Problem wie ich oben beschrieben habe.

    Die Kette darf auf keinen Fall zu fest gespannt sein.

    Der Verschleiß der Kette, Kettenrad und Ritzel nimmt enorm zu. Und vor allem geht das auf Dauer auch auf die Lagerung der Getriebeausgangswelle.

    Achte auch darauf das sich das Kupplungsspiel bei warmen Motor etwas ändert. Es wird größer. Wenn du da gerade an der Grenze bist könnte bei heißem Motor evtl. das Spiel zu groß werden.

    Was fährst du für Öl?

  • Hallo thias und Paul,

    danke für eure Tipps.

    Die Kette sollte eigentlich nicht zu straff sein. Da ich wenig bzw. keine Erfahrung habe, habe ich mir das richtige Einstellen beim Suzuki-Händler zeigen lassen. Für mich hat die Kette ausreichend Spiel, wie gesagt, sie hat sich etwas gelängt. Ist aber wohl noch nicht kritisch.

    Ich werde trotzdem mal das mit dem Schieben und Schalten ausprobieren, ist ein guter Tipp.

    Öl ist das von Suzuki empfohlene.

    DSC_2639.jpg

  • Normalerweise kommt der GS Motor, egal ob 125 ccm oder 200 ccm mit einfachem Motorenöl klar.

    Dennoch lässt sich das Getriebe um Welten besser schalten mit vollsynthetischem Öl.

    Auch in der Beta Alp 200 die ja den Gleichen Motor hat ist das deutlich spürbar. Und die Kupplung quakt auch nicht mehr wenn sie heiß ist und mal zügiger ran muss beim anfahren.

    Ich empfehle dir das Motul 300V 10W 40.

    MOTUL 300V FACTORY LINE ROAD 10W-40 4T - Motul

    Achte darauf wenn du das kaufen solltest das es auch genau das ist.

    Es gibt nämlich noch das Competition und das 300 V2.

    Motor schön heiß fahren, Öl ablassen, Ölfilter raus und am besten auch den Ölkühler leer machen. Das mit dem Ölkühler muss aber nicht unbedingt sein.

    Du wirst sofort einen Unterschied merken...versprochen ;)

  • Hallo Elke,

    das gleiche Problem habe ich, wenn bei meiner Ducati die Kette zu lose ist. Es ist für mich ein Indikator, dass ich wieder mal Kette spannen muß. Bemerke ich oft, wenn ich eine Tour, vollgepackt fahre und zuhause ohne Zusatzgewicht fahre.

    Die Grundeinstellung bzw. die Grundspannung der Kette ist eine Vorgabe des Herstellers. Was niemand in irgend welchen Handbüchern erwähnt, ist , dass es eine Spannung für ein bestimmtes Gewicht ist. Wenn die Federbeine einfedern, ändert sich die Spannung nach straff. D.h. wenn die von einem Gewicht von 60 Kg ausgehen, passt das garantiert nicht mehr bei 100 Kg.

    Bevor ich eine Tour starte, vollgepackt mit Koffern usw. passe ich die Kettenspannung an. Draufsetzen und Kette prüfen. Hier ,vollgepackt stelle ich die Kette genau so ein, wie es der Hersteller vorgibt. Auch den Reifendruck. Bei Ducati zwischen 2,3 und 2,9 bar am Hinterreifen z.B. Es sind einfach nur Erfahrungswerte die man erst nach vielen Jahren erworben hat.

    Gruß Peter

    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit:50:

  • imho findet man keine Beladungsangaben in Zusammenhang mit der Kettenspannung in den Werkspublikationen, da die Hersteller eine Kettenspannug ermitteln die in allen Beladungszuständen passt, mindestens bis hin zum zGG oder ein paar Kilo darüber hinaus

    Gruß aus dem Münsterland

    Martin

    :125::125::50: und eine 90er

    "Die Mehr-Spaß-Maschine"(n) - Suzuki März 1978

    "Wenn du nicht reparieren kannst was kaputt ist wirst du verrückt" - Mad Max, Fury Road

    *der einfachste Weg an einem (auch virtuellen) Stammtisch positiv wahrgenommen zu werden ist es,

    ein freundliches Hallo in die Runde zu werfen

  • Hallo Elke,

    das gleiche Problem habe ich, wenn bei meiner Ducati die Kette zu lose ist. Es ist für mich ein Indikator, dass ich wieder mal Kette spannen muß.

    Hallo Peter,

    schon interessant, dass es da bei dir auch einen Zusammenhang mit der Kettenspannung gibt. Ich habe es auch wirklich deutlich mit der Veränderung der Spannung gemerkt.

    Aber der Tipp von thias ist auf jeden Fall gut, das mit dem anderen Öl werde ich definitiv ausprobieren.

  • Ich möchte nur noch anmerken, dass die Original - Kette auf meiner RV200 der letzte Dreck war.

    Habe als ehemaliger Geländefahrer viel Erfahrungen mit Ketten und mußte schon kurz nach dem Kauf der RV feststellen, dass die Kette sich sehr ungleichmäßig längte. Habe sie dann gegen eine hochwertige Kette ersetzt, die ich eher etwas lose fahren. Keine Probleme, läuft supergeschmeidig und längt sich nicht.
    Kein Wunder bei der bescheidenen Leisting :)

  • @ Suzi_Schwarz: Kannst Du uns einen Tipp zur alternativen Kette geben? Stelle die gleichen Symptome fest wie Du und will mir gerne Fehlkäufe und unnötig ölige Finger ersparen 🤗

    panta rhei - alles ist im Fluss

  • Ich klink mich hier mal ein:

    DID ZVMX hab ich auf der DR 800 jetzt bei guter Pflege (drylube) 11.000 km gefahren und musste noch nicht nachstellen,obwohl ich die DR von 525er auf 520er umgerüstet habe.

    Die GSX hat die ZVMX in schwarz als 530er, aber die hat bisher 0 km gelaufen.

    Zusammenhang zwischen Schaltung und Kettenspannung: Wenn das Mopped steht, und der Motor läuft wird die Getriebeeingangswelle durch ein ganz leichtes Schleppmoment an der Kupplung auch bei gezogener Kupplung minimal mitgedreht. Die Getriebeausgangswelle steht und ist durch das stehende Hinterrad praktisch "fixiert". Bei loser Kettenspannung kann sich die Getreibeausgangswelle trotz stehendem Hinterrad im einstelligen Winkelgradbereich bewegen. Das hilft u.U. beim "Ineinanderfinden" der Schaltklauen.