Ich möchte mal das Thema "Einbau größeres Schwimmernadelventil" zur Diskussion stellen.
Die Empfehlung ein größeres Schwimmernadelventil in die RV125 einzubauen zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Forum.
Ich folge sehr oft und gern den Erfahrungen anderer, die mir dort voraus sind. Aber bei dieser Empfehlung tue ich mich schwer sie nachzuvollziehen.
Die Auswahl der Größe des Schwimmernadelventils ist ja relativ simpel. Man nimmt den maximal benötigten Benzindurchfluß und wählt danach die Größe des Ventils. Ich kann mir nicht vorstellen, das da von Suzuki bzw. Mikuni ein Fehler gemacht wurde.
Ich habe mal an meiner RV den Kraftstoff bei runterhängendem Schwimmer frei laufen lassen. Da kommt soviel Benzin, das könnte der RV-Motor niemals alles auf einmal verdauen.
Auch wenn man bei voller Fahrt den Benzinhahn schließt, braucht es bis zum ersten Stottern des Motors erheblich mehr Zeit als eine leere Schwimmerkammer nach öffnen des Benzinhahns zum Befüllen benötigt.
Kurzum: Es kann immer mehr Benzin nachlaufen als der Motor gleichzeitig verbrauchen kann.
Jetzt habe ich auch Erfahrungsberichte gelesen, in denen berichtet wird, das der Motor aufgrund des Serienventils so sehr abmagerte das er überhitzte, was ein Loch im Kolben zur Folge hatte.
Löcher im Kolben aufgrund von Abmagerung sind bei Zweitaktern ja nicht ungewöhnlich und können sehr viele Ursachen haben. Und da ist mir bei der RV von Anfang an einer aufgefallen, den ich für wahrscheinlicher als das Schwimmernadelventil halte.
Gleich auf einer meiner ersten Ausfahrten bin ich Zuhause mit vollem Tank gestartet und nach nur ca. 40 Km fing der Motor an einer langen Steigung zu stottern an. Ich habe instinktiv auf Reserve umgeschaltet und der Spuk hatte ein Ende.
Warum wird so früh die Reservestellung benötigt? Die Ursache dafür ist die Tankform der RV und vor allem, das der Kraftstoff weit vorne am Tank entnommen wird. Dadurch passiert es bei Steigungen recht früh, das der Kraftstoffpegel so schräg im Tank steht, dass sich die Öffnung des Entnahmeröhrchens in der Luft statt im Kraftstoff befindet.
Dieser Vorgang wiederholte sich auf allen weiteren Bergfahrten, sodass ich inzwischen an Steigungen sehr früh vorbeugend auf Reserve umschalte, damit es erst gar nicht zur Gemischabmagerung kommt.
Sollte es also tatsächlich so sein, dass man mit der RV125 überdurchschnittlich oft ein Loch im Kolben bekommen kann, würde ich als typspezifische Ursache dafür eher die Ausführung der Kraftstoffentnahme im RV-Tank sehen als ein zu klein dimensionierte Schwimmernadelventil.
Die Gedanken wollte ich einfach mal los werden....
Gruß, Frank
P.S. Vor der ersten Ausfahrt hatte ich natürlich die RV komplett durchgesehen und überarbeitet. Tank und Benzinfilter waren sauber, ohne Knick verlegte neue Schläuche montiert, Vergaser und Benzinhahn Ultraschall gereinigt, Tankentlüftung überprüft usw..