Moin
Hier endlich mal ein paar Worte nach rund 500km mit meiner 'Kleenen' RV 125 :
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Das kleene Ding macht unglaublich viel Spaß. Auch wenn ich nicht mehr jenseits der 100km/h komme! Das wusste ich aber vorher, und die Zeiten der Heizerei und Rennstrecke sind auch vorbei. Man kommt da in ein gewisses Alter
Letzten Samstag auf blauen Dunst losgefahren, ein Ziel bei schönstem Wetter hatte ich zwar, das war aber sekundär. Vorrangig wollte ich wissen, was mit meiner gewählten 17/51 Übersetzung machbar ist. Die neuen Pneus, der Vee Rubber VRM 275 hinten und der Heidenau K60 vorne sollten auch ein bissl angefahren werden.
Der Anzug (die Beschleunigung) hat sich subjektiv nicht großartig nicht verändert. Ich kann die einzelnen Gänge etwas länger „ziehen“, bis ich gefühlt an meine Motor-hören-Schmerzgrenze komme, Schaltorgien gehören der Vergangenheit an. Dass ich früher zurückschalten muss, um meine Geschwindigkeit zu halten, stört mich nicht im geringsten. Im Gegenteil, ich bin wohl noch nie mit einem Motorrad so entspannt (und langsam) durch die Mark Brandenburg gefahren, habe Wetter, Landschaft und Gerüche so genossen.
Bei den Pneus kam es mir vorwiegend auf die Optik an. Dass ein Hinterrad nun vorne seinen Dienst verrichtet, stört mich nicht. Wäre es ein „Rasetod“, dann wärs anders.
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Mit den alten Fred-Feuerstein-Granitscheiben ist die RV einfach in die Kurve gefallen, jetzt muss ich ein bissl drücken. Kommt meinem Fahrstil sehr entgegen. Ich bin gespannt, wie sich das Fahrverhalten auf nassem Asphalt macht. Aber auch da bin ich eher der Regenschisser aufgrund böser Erfahrung …
Ich hab mir eine Magnettasche fürs Handy besorgt und blöderweise festgestellt, dass ich die Tasche nirgends raufmagneten kann. Egal, da werde ich mir was bauen, das kommt dann an einen Lenkerbock. So habe ich mir mit Kabelbindern geholfen. Ich wollte hauptsächlich wissen, wie groß die Tachoabweichung im Vergleich zum GPS ist. Und die ist nur 1-2 km/h!
Hatte ich, egal bei welchem Fahrzeug, ausser LKW, die sind geeicht, noch nie.
Absolut erstaunlich fand ich hingegen die alte Kette. Die hat sich nach etwas über 5000km nicht nur sehr gelängt, ich konnte sie auch in einem fast perfekten Halbkreis hinlegen. Spricht nicht unbedingt für Originalqualität von Suzuki.
Stopp!
Ich hab natürlich auch keine Ahnung, wie der Vorbesitzer mit der RV gefahren/umgegangen ist …
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Bremsbeläge vorne und hinten hätte ich nicht tauschen müssen, mache ich aber grundsätzlich bei Neuanschaffungen. Ebenso alle Flüssigkeiten und Filter. Den Schaumstoffluftfilter hab ich aber nur ausgewaschen. Der zeigte keinerlei Abnutzungen, krümelte auch nicht.
Beim Wiedereinbau der Hinterradbremse machte es seltsame Quietsch- und Kratzgeräusche. Hmmm, haste was vergessen?
Nö, die Federn der Polo-Bremsbacken sind nicht nur zugstärker, die sind auch geringfügig größer im Durchmesser. Dadurch haben sie an der Nabe geschliffen. Kurzerhand die alten Federn eingesetzt, Ruhe.
Zu meinem Glück gabs, als ich die Teile für die RV besorgte, grad Angebotswochen bei Polo, so wurde auch gleich ein Topcase mitgenommen. Nicht, weils schön ist und zur RV passt, sondern weils zweckmäßig ist: Meine Tasche für die tägliche Fahrt zum Job passt da wunderbar rein. Ich mag einfach nix aufm Rücken haben.
Und weils so schön Retro ist, wurden bunte Pfeifenreiniger bestellt, die nun als Nabenreiniger ihren Dienst verrichten. Hatte früher fast jedes Fahrrad und vor allem das Bonanzarad dran. Mein Cousin wollte mir noch so einen Fahrradwimpel an orangefarbenem Glasfieberstab aufs Auge drücken. Neee, das ist mir dann doch ein bissl viel Retro. Obwohl …
Öhm, NEIN!
Speichen reinigen, das ist eine undankbare Arbeit, hebe ich mir für den Winter auf. Die Alufelge vorne brauchte nicht viel Pflege. Allerdings hat der Lack an der Hinterradfelge einige Macken, aber auch das ist was für den Winter. Könnte man auch entlacken und polieren … Nächste Problem gabei wäre aber: Polierter Stahl neigt trotz aller Pflege dazu, sich selbst zu veredeln, so rostrot ...
Ein induktiver Drehzahlmesser und eine Miniuhr kleben auch auf der Gabelbrücke.
Ja, my01 , stimmt, der DZM ist falsch eingestellt. Nachdem ich heute nochmal im Werkstattbuch nachgelesen habe, soll der Leerlauf bei 1500 +-100 U/min liegen. Ich hab 5 Einstellmöglichkeiten, leider ist die Einstellerei nicht ganz einfach bei dem Chinateil aus dem großen Fluss.Obwohl eine Bedienungsanleitung dabei ist.
Das ist so auch nur eine preiswerte Übergangslösung für „Zusatzinstrumente“. Ich hab hier irgendwo Bilder mit entsprechenden Rundinstrumenten gesehen, so in Etwa möchte ich das entsprechend asymmetrisch auch bauen. Das ist einfach nur stimmig!
Nachdem Sitzbank, Tank und Seitendeckel am ersten Wochenende wieder montiert waren habe ich doch tatsächlich einen Kratzer im Rahmen vor dem linken Seitendeckel entdeckt. Keine Ahnung, ob das schon war, oder ob ich mir die Schmarre selbst zugefügt habe. Und wenn ja, mit welchem Werkzeug sollte ich da so blöd drangekommen sein? Nuja, schwarzer Edding ist auch ein Freund von mir.
Nächste Überlegung:
Gelbe Akzente setzen.
Bremssattel, Lampen- und Kabelhalter/-durchführungen, Schellen, Kotflügel …
Irgendwo hab ich noch ein entsprechendes Grafikprogramm, erst mal sehen, wie das aufm Bildschirm aussieht.
Machen, an der Kleenen, darf ich momentan nichts, mein Doc hat mich für erstmal drei Wochen zum Nichtstun verdonnert: Thrombose.
Und dabei steht die RV50 von der Tochter schon aufm Tisch …
Das solls erstmal gewesen sein.
Gruß Henry